Für uns begann die Reise als Gastfamilie durch die positiven Erfahrungen unserer ältesten Tochter Patrizia, die 2011 selbst ein Austauschjahr in den USA verbrachte. Diese Zeit hat sie so geprägt, dass wir uns sagten: ‚Das möchten wir auch einem anderen Kind ermöglichen!‘ So kamen wir mit AFS in Kontakt, und seitdem ist unser Zuhause ein Ort des interkulturellen Austauschs geworden.

Wir durften bereits drei wunderbare Austauschschülerinnen bei uns begrüssen. Jede Persönlichkeit bringt ihre eigene Dynamik mit, und so sind auch die Erlebnisse und die ‚Ups and Downs‘ jedes Mal einzigartig. Aktuell ist Penelope aus Kanada bei uns, und sie ist eine sehr angenehme junge Frau. Es ist schön zu sehen, wie sie die Zeit mit uns zu Hause geniesst.

Das Schönste an dieser Erfahrung ist das Kennenlernen neuer Kulturen und Menschen. Es ist eine unglaubliche Bereicherung für die ganze Familie – es öffnet unseren Horizont und schafft spannende Verbindungen, die oft über das Austauschjahr hinausgehen. Auch wenn es mal herausfordernd sein kann, wie die ‚Partylaune‘ unserer früheren Austauschschülerin Taija, so haben wir gelernt, dass Flexibilität der Schlüssel ist. Wenn man das Gastkind für ein Jahr wie ein eigenes Kind betrachtet, bringt man die nötige Gelassenheit mit.

Wir können diese Erfahrung nur wärmstens weiterempfehlen. Es ist eine wertvolle Zeit, von der die ganze Familie profitiert. Gerade für unsere jüngeren Kinder ist es eine Motivation, später selbst einmal ein Austauschjahr zu wagen.“

Penelope, Kanada (Austauschschülerin in der Schweiz)

„Mein Wunsch war es eigentlich, ein Austauschjahr in der französischsprachigen Schweiz zu verbringen. Doch als sich dort keine Gastfamilie fand, habe ich mich für die Deutschschweiz entschieden – und ich bin so froh darüber! Es war von Anfang an eine grossartige Erfahrung.

Die ersten Wochen waren unglaublich aufregend und neu. Manchmal war es aber auch schwierig, besonders weil ich die Sprache noch nicht konnte und oft nicht verstand, was meine Gastfamilie oder meine Mitschüler sagten. Doch ich habe mich rasch eingelebt, und jetzt unternehme ich viel mehr, vor allem, weil ich hier wunderbare Freunde gefunden habe.

Ich hatte grosses Glück mit meiner Gastfamilie, den Reichlins. Sie haben mich von Anfang an als Teil der Familie aufgenommen und mich immer ermutigt, Neues zu entdecken und viel zu erleben. Ich sehe bei meinen Freunden, dass es auch ’strengere‘ Gastfamilien gibt, aber meine war einfach perfekt für mich.

Dieses Austauschjahr hat mir so viel beigebracht. Ich habe Deutsch gelernt – vielleicht nicht so viel, wie ich gehofft hatte, aber ich kann mich jetzt gut verständigen! Vor allem aber habe ich enorm an Selbstvertrauen gewonnen. Am Anfang war es eine echte Herausforderung, auf mich selbst gestellt zu sein, zum Beispiel auf dem Schulweg. Ich bin offener geworden, habe eine völlig andere Lebensart kennengelernt und viele verschiedene Menschen getroffen. Das hat mich gelehrt, offen auf neue Begegnungen zuzugehen.

Mein wichtigster Rat an alle, die über ein Austauschjahr nachdenken: Startet ohne feste Erwartungen und seid ‚open-minded‘! Wenn ihr dann da seid, integriert euch schnell und unternehmt so viel wie möglich – die Zeit vergeht wie im Flug, und ihr wollt doch alles erleben!