Nach einigen gemeinsam verbrachten Wochen erzählt uns diese AFS-Gastfamilie von der einzigartigen Erfahrung, die sie gerade machen.

„Ein neues Abenteuer hat begonnen. Wir haben unseren gemeinsamen Rhythmus noch nicht gefunden, wir lernen uns noch kennen, aber es läuft wirklich sehr gut. Fast schon zu einfach!

Alles begann Ende 2013, als unsere älteste Tochter beschloss, ein Jahr mit AFS im Ausland zu verbringen. Wir haben für sie Deutschland aus dem einfachen Grund gewählt, dass sie bei ihrer Abreise 15 Jahre und 1 Monat alt war. Die Mutter musste beruhigt werden: einen Ozean zwischen Mutter und Tochter zu setzen, war zu dieser Zeit undenkbar. 2014-2015 war dann ihr AFS Austauschjahr. Seitdem verbindet uns eine wunderbare Freundschaft mit der deutschen Gastfamilie. Wir haben uns schon mehrmals gegenseitig besucht und werden es auch wieder tun,. sobald die Corona-Situation es zulässt.

Nun hat sich unser viertes Kind entschieden, ein Jahr mit AFS im Ausland zu verbringen, dem guten Beispiel ihrer grossen Schwester folgend. Damit beginnt ein neues Abenteuer: diesmal in Irland… von der deutschen Sprache wollte der Sohn nichts wissen. Nun ist er im August mit 15-einhalb Jahren abgereist. Als Laurent fest entschlossen war zu gehen, dachten wir darüber nach, Gastfamilie zu werden. Es war der richtige Zeitpunkt! Sein Zimmer wurde frei, und die drei zu hause verbliebenen Kinder benötigten nicht mehr so viel Aufmerksamkeit. Zudem wollte ich als Mutter etwas von dem zurückgeben, was wir von AFS erhalten hatten. Für mich war es selbstverständlich, eine/n Schüler/in aufzunehmen, da zwei meiner Kinder diese Möglichkeit gehabt hatten. Diese Erfahrung ist eine solche Chance, dass ich sie auch einem/r anderen Schüler/in ermöglichen wollte.

Mein Mann meinte dazu: „Das ist eine tolle Idee. Es wird die Familiendynamik verändern.“ Und in der Tat tut Saras Ankunft aus Deutschland der Familie sehr gut. Unsere älteste Tochter bemüht sich sehr, sie zu integrieren. Das hatten wir uns anfangs nicht unbedingt vorgestellt. Aber sie ist immer noch so begeistert von ihrem eigenen AFS-Austauschjahr und wünscht sich, dass Sara ebenfalls eine wunderbare Erfahrung bei uns macht. Ich muss zugeben, dass für uns bei den Auswahlkriterien ein guter Verlauf des Jahres wichtig war. Ich hatte darum große Vorbehalte, eine/n Austauschschüler/in aufzunehmen, der oder die für uns zu „exotisch“ wäre. Nicht aus Angst, sondern aus der Sorge, aus Zeitmangel die Integration nicht so gut wie möglich gestalten zu können. Ich hatte also den Wunsch geäußert, eine/n europäische/n Studierende/n aufzunehmen. Der kulturelle Unterschied mag geringer sein, aber er ist dennoch vorhanden. Und es ist sehr schön, unsere Schülerin neue Dinge entdecken zu lassen, vor allem, da sie mit ganzem Herzen und voller Energie dabei ist.

Das ist wundervoll, Bravo Sara!“