Die Gastschule als kultureller Treffpunkt

Die Gastschule spielt im Austauschjahr eine wesentliche Rolle. Die Gastschülerinnen und Gastschüler verbringen einen Grossteil ihres Aufenthalts in der Schule.

Das Schulumfeld ist daher von elementarer Bedeutung, wenn es darum geht, in die Schweizer Kultur einzutauchen und neue Freundschaften zu knüpfen. Von einem Austauschprogramm profitieren aber längst nicht nur die Gastschülerinnen und Gastschüler selbst, sondern ebenso die Schulen. Denn durch den bereichernden Kontakt mit einer neuen Kultur, sammeln auch die einheimischen Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer wichtige interkulturelle Erfahrungen und erweitern so ihren Horizont.

Ein AFS Austauschjahr soll nicht nur Spass machen, sondern beinhaltet auch einen Bildungsauftrag. Mehr über die AFS Bildungsziele erfahren Sie hier.

Unterstützung durch AFS

AFS unterscheidet sich insofern von anderen Austauschorganisationen, als dass wir uns aktiv für das Gleichgewicht zwischen Austauschteilnehmenden in der Schweiz und im Ausland einsetzen. Gerade in einem Land wie der Schweiz ist es einfacher, Schülerinnen und Schüler zu finden, die ins Ausland wollen, als Gastfamilien und Gastschulen. Im Auftrag des weltweiten interkulturellen Austausches will AFS möglichst beides ermöglichen und attestiert somit auch dem Gastland Schweiz eine grosse Bedeutung. Auf diese Weise möchte AFS auch «vor Ort» eine Austauschmöglichkeit für Schweizer Schulen schaffen.

Ein Austausch wäre jedoch ohne das Engagement der Schulen nicht möglich. Die konstruktive Kooperation mit Schweizer Gastschulen bildet das Fundament einer positiven Austauscherfahrung.

AFS unterstützt Sie während des gesamten Austauschprozesses; von der ersten Kommunikation über die Begleitung während dem Aufenthalt der Gastschülerinnen und Gastschüler bis hin zur Betreuung nach Programmende.

Nachfolgend sind die organisatorischen Grundpfeiler aufgelistet, mit denen Schweizer Gastschulen eine optimale Ausgangslage für einen möglichst reibungslosen Empfang der Austauschschülerinnen und Austauschschüler schaffen können:

In den meisten Schulen übernimmt eine Lehrperson aus der Schulleitung die Verantwortung für den Bereich Austausch. Sie ist die Ansprechperson für die Teilnehmenden an AFS Austauschprogrammen. Dazu zählen sowohl Gastschülerinnen und Gastschüler als auch Programmteilnehmende aus der Schweiz.
Zugleich ist die austauschverantwortliche Lehrperson die wichtigste Kontaktperson für AFS.

Rund um die Gastschülerinnen und Gastschüler

Jährlich besuchen rund 250 Jugendliche aus über 50 Ländern der Welt mit einem AFS Austauschprogramm die Schweiz. Diese Gastschülerinnen und Gastschüler sind im Alter von 16-18 Jahren und werden in ihrem Heimatland anhand strenger Kriterien ausgewählt. Im Rahmen eines Selektionsgesprächs werden sie auf die Anforderungen eines Austauschjahres geprüft. Nur Jugendliche, die genügend Eigenmotivation sowie die entsprechenden intellektuellen Fähigkeiten mitbringen, können an einem AFS Austauschprogramm in der Schweiz teilnehmen.

Jede Gastschülerin und jeder Gastschüler erstellt während seiner Anmeldung ein Dossier, das den Schulen in einer eingeschränkten Form zur Beurteilung des Aufnahmegesuchs beigelegt wird. Darin sind persönliche Interessen, Motivation, schulische Leistungsnachweise und Sprachkenntnisse ersichtlich.

Das Austauschjahr mit AFS in der Schweiz

Die AFS Gastschülerinnen und Gastschüler nehmen im Verlauf ihres AFS Austauschs an diversen Aktivitäten teil. Diese haben zum Ziel, die Gastschülerinnen und Gastschüler für die Herausforderungen im Umgang mit anderen Kulturen zu sensibilisieren. Die Jugendlichen sollen lernen, die Schweizer Kultur bewusst und reflektiert kennenzulernen und über ihre eigene Verhaltensweise nachzudenken.

  • Ankunft: Letzte Februarwoche/ Zweite Augustwoche
  • Sprachkurs: Erste 5 oder 6 Wochen nach Ankunft (ausser Trimester- und Semesteraustausch, da AFS hier fortgeschrittene Sprachkenntnisse voraussetzen)
  • Orientierungswochenende (obligatorisch): Mitte März / Anfang September
    Zum AFS Austauschprogramm gehören sowohl Vorbereitung als auch interkulturelle Bildung. Die Austauschschülerinnen und Austauschschüler werden am Orientierungswochenende in die Schweizer Kultur eingeführt sowie hinsichtlich AFS Regeln und allgemeinen Verhaltenskodizes gecoacht.
  • AFS Outdoor Week (freiwillig):Eine Woche im Frühling / Herbst
    Die Austauschschülerinnen und Austauschschüler haben jeweils nach rund 9 Monaten in der Schweiz die Möglichkeit, während einer Woche einen gemeinnützigen Arbeitseinsatz in der Natur zu leisten. Sobald sie sich angemeldet haben, stellt AFS ihnen eine Bestätigung aus, damit sie eine Schuldispens einholen können.
  • Evaluierungswochenende (obligatorisch):
    Anfang Dezember / Anfang Juni
    Zum AFS Austauschprogramm gehören auch die Reflektion und die interkulturelle Weiterbildung. Am Evaluierungswochenende reflektieren die Austauschschülerinnen und Austauschschüler über den bevorstehenden Abschied und die gemachten Erfahrungen sowie darüber, was sie gelernt haben.
  • Letzter Schultag:
    Mitte Januar / Ende Juni / Anfang Dezember (Trimester)
    Wir empfehlen, die Austauschschülerinnen und Austauschschüler eine Woche vor Abflug vom Schulunterricht zu dispensieren, damit sie für die Verabschiedung und die Vorbereitung für ihre Heimreise genügend Zeit haben.

Unterlagen für Schulen

Von Intermundo, dem Dachverband der nicht gewinnorientierten Austauschorganisationen, wurden verschiedene Hilfsmittel erarbeitet, die den Schulen die Organisation eines Austauschs erleichtern. Zusätzlich haben erfahrene Schulen weitere hilfreiche Materialien erstellt, die hier ebenfalls zur Verfügung stehen.