Es ist bereits drei Jahre her, dass Zoé für ein Jahr nach Costa Rica ging. Théo war ein Jahr früher, 2017, in Südafrika. Beide wollten eine neue Kultur entdecken, eine neue Sprache lernen und neue Leute kennenlernen. Beide waren zu Weihnachten in ihrem jeweiligen Gastland und schildern uns ihre Erlebnisse und Eindrücke.
Zoé: „Als sich während meines Austauschs die Weihnachtsfeiertage näherten, fragte ich mich, wie die Dinge wohl laufen würden und wie sehr sich diese Zeit von dem unterscheiden würde, was ich aus der Schweiz gewohnt war. Da die Kultur von Costa Rica jedoch weitgehend verwestlicht ist, war mir bewusst, dass die kulturellen Unterschiede vielleicht nicht so stark ausfallen würden, wie bei meiner Ankunft im Gastland.
Das erste, was mir auffiel, war die Weihnachtsdekoration. Ab Mitte November tauchten vor den Häusern und in den Einkaufszentren aufblasbare Schneemänner sowie Geschenkpakete oder Kunstschnee auf. Anfang Dezember hatte meine Gastfamilie sogar ein Fotoshooting organisiert, um weihnachtliche Familienporträts zu machen. Es war für mich sehr seltsam, so viel Weihnachtsdekoration zu sehen, obwohl der Sommer gerade erst begonnen hatte und die Temperatur bei 30 Grad lag.
Etwas, das für jede Kultur typisch ist, ist das Essen. In Costa Rica ist es an den Feiertagen Tradition, Tamales zuzubereiten. Diese werden aus Maismehlteig hergestellt, der in Bananenblätter eingewickelt und in kochendem Wasser gegart wird. Im Inneren kann man Fleisch, Karotten und Erbsen finden, aber das ist je nach Region in Lateinamerika sehr unterschiedlich. In meiner Gastfamilie war die Grossmutter für die Zubereitung dieser köstlichen Gerichte zuständig. Der Rest der Familie half mit, und mir brachten sie bei, wie man die Bananenblätter richtig füllt und sie so verschliesst, dass sie beim Kochen nicht auseinanderfallen. Die Zubereitung der Tamales mit meiner gesamten Gastfamilie gehört zu den schönsten Erinnerungen, die ich an meinen Austausch habe, der unglaublich war :)“
Théo : „Mein Name ist Théo. und ich hatte das Glück, ein Jahr in Südafrika zu verbringen. Dort habe ich in einem kleinen Dorf gelebt, in dem jeder jeden kennt. Es ist fast, als lebte man in einer grossen Familie. Ich wurde sehr schnell gut integriert und konnte die Kultur dieses wunderbaren Landes kennenlernen.
Ich werde Ihnen nun erzählen, wie ich die Weihnachtsfeiertage während meines Austauschs verbracht habe. Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass sich Südafrika auf der Südhalbkugel befindet. Weihnachten findet dort also im Sommer statt, was für jemanden, der diese Zeit immer im Schnee erlebt hat, ziemlich irritierend war. Am Heiligabend gingen wir mit meiner Gastfamilie in die Kirche. Die Messen werden dort sehr anders als in der Schweiz gefeiert. Es wird getanzt, gesungen und es ist viel festlicher. Den Weihnachtstag verbrachten wir in einer Lodge mit Swimmingpools, einem DJ und vielen anderen Menschen, und das alles bei Temperaturen um die 35 Grad! Weit entfernt von dem, was ich von zu Hause kenne. Es war eine tolle Erfahrung, und ich habe viele schöne Erinnerungen daran.“